La Palma: Deutsches Paar zieht sich nach Vulkanausbruch auf kleines Boot zurück - DER SPIEGEL

2021-11-04 03:48:52 By : Ms. Willa Zhao

Es war reines Glück, dass Jürgen Dölz en Jacqueline Rehm im Moment der Katastrophe einen Zufluchtsort hatten. Denn eigentlich wollten sie ihr kleines Boot auf La Palma verkaufen. Am 19. September treffen sie sich mit einer Interessentin.

Jürgen Dölz, Bewohner von La Palma: »Das war eine Französin. Wir haben eine Probefahrt unternommen, aber sie hat sich dann gegen das Boot entschieden, weil ihr das nicht sportlich genug war.«

Noch am selben Tag bricht der Cumbre Vieja aus, zum ersten Mal seit 60 Jahren. Der Vulkan ist nur vier Kilometer vom Haus des deutschen Paares entfernt.

Jacqueline Rehm, Bewohnerin von La Palma: »Ich habe erstmal Panik bekommen. Ich habe gezittert en Gänsehaut bekommen en bin dann hints Haus gerannt en hab geschrien: Ach du Scheiße. Auf Deutsch gesagt, sorry, dat is zo. Und dann habe ich angefangen, zu filmen. Das hat einen so angezogen, aber auch abgeschreckt gleichzeitig.«

Tausende Menschen werden noch am Sonntag evakuiert. Zu ihnen gehören auch Dölz und Rehm.

Jürgen Dölz, Bewohner von La Palma: »Wir hatten das Glück, dass wir das Boot noch hatten en konnten mit unseren Sachen aufs Boot gehen. Dus oorlog sterven Situatie. Seitdem leben wir jetzt auf dem Boot. Sehr beengt, aber es geht.«

Noch immer hält der Vulkanausbruch an, seit non fast einem Monat. Die Lavawalze hat sich weit über die Insel gezogen, rund 1600 Gebäude zerstört.

Jürgen Dölz, Bewohner von La Palma: »Wire sind vor zweieinhalb Jahren hierher gezogen en haben nach een halben Jahr im Prinzip unser Traumhaus gefunden, met ringsum Blick aufs Meer, eine schöne Terrasse, ein belegter Weingarten. Wonderbaard. Wie wir es uns gewünscht hatten. Und das nach zwei Jahren zu verlieren, nimmt einen schon mit.«

Ganz verloren ist es noch nicht. Aber Luftaufnahmen zeigen die dramatische Situation.

Jacqueline Rehm, Bewohnerin van La Palma: »Man sieht es jetzt zwar nicht. Hier is die Lava, die neue Lava, die runter kam, diese graue. Und das andere, die dunkle, die war schon da. Und genau hier ist unser Haus. Und das obere Haus von dem Schweizer ist dann schon weg gewesen.«

»Das war unser Haus, das war das Schweizer Haus. Dus sah das aus. Dus fing is een. Das war der Anfang. En das alles ist weg. Alles ist weg.«

Ein Ende des Vulkanausbruchs ist noch nicht abzusehen. Vorerst sitz das Paar weiter auf ihrem Boot fest. Wie aber ook soll es langfristig weitergehen?

Jacqueline Rehm, Bewohnerin von La Palma: »Im Moment wissen wir nicht so richtig, wohin. Wir bleiben jetzt erstmal auf dem Boot, bis wir wissen, was wir wirklich machen. Ob wir jetzt wirklich auch noch hier bleiben of eventuell sogar auf eine andere Insel gehen. Tenerife vielleicht. Keine Ahnung, ich weiß es nicht, es steht in den Sternen.«

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